Zu den Hexenromanen gehört auch die alte Sprache, das Ancest. Zum besseren Verständnis gibt es dazu ein Wörterbuch, eine Kurzgrammatik und Hinweise zur heute gebräuchlichen Schreibweise der alten Texte. Hier wird dieser Teil auf dem aktuellen Stand gehalten.
Grammatik
Ancest kennt keine Unterscheidung in Substantive und Verben und Ableitungen davon. So kann der Term gchal sowohl Salz als auch salzig und salzen bedeuten. (Bei häufig verwendeten verbartigen Wendungen wird der zugrunde liegende Term oft abgekürzt, so dass manchmal der Ursprungsterm als solcher nicht mehr kenntlich ist, z.B.: hen agen archost, er ist tot; statt hen archagen archost)
Dem zu Folge sind auch Konstrukte wie Deklination und Konjugation unbekannt. Als Ersatz kann gewissermaßen der Gebrauch von Präpositionen und Postpositionen sowie der Personalpronomina betrachtet werden. Diese dürfen nicht als Adpositionen verstanden werden, da sie abhängig von der Stellung zum Teil sehr unterschiedliche Bedeutung haben können. (Präpositionen können auch in gebräuchlichen Zusammensetzungen entfallen, was in der Schrift mit einem Apostroph gekennzeichnet wird. Postpositionen hingegen entfallen niemals.)
Eine Pluralkennzeichnung wir nur verwendet, wenn die Unterscheidung in Vordergrund steht. Dazu wird das Postfix -ma, nach ‚n‘ ‚-na‘ verwendet. (Siehe z.B. bei den Personalpronomina) Gattungsbegriffe werden im Gegensatz zu modernen Sprachen nie als Plural gekennzeichnet. Bei einigen Begriffen ist die Pluralform zu einem eigenständigen Begriff geworden (z.B. fag Baum, fagma Bäume oder Wald, fagmama Wälder). Bei Worten die mit der Kombination langer Vokal und ‚m‘ enden, wird mit dem Pluralpostfix der lange Vokal kurz (z.B.: edoum Haus, edumma Ortschaft).
Im Gebrauch der Terme als Verben werden Zeiten nicht unterschieden. In späten Texten wird zur Unterscheidung der Term dar verwendet. (z.B.: dararchost vor dem Tod, aber archostdar nach dem Tod.
Passivischer Gebrauch eines (Verb-)Terms wird als Präfix e(n)- nur bei Gegenüberstellungen oder Verwechslungsgefahr angezeigt. (z.B.: hen archost er tötet, hen enarchost er wird getötet.) In späten Schriften wird das Passivpräfix häufiger verwendet.
Die Präposition n(ı) als Verneinung mit stimmlosem Vokal vor Konsonant wird zur Unterscheidung hier immer als n(‘) geschrieben. (z.B.: n‘eloi Dummheit, aber neloi Jammern) Nur in verselbstständigten Ausdrücken wird auf das Apostroph verzichtet (z.B.: nomma die anderen). Dies entspricht auch der anzestischen Schreibweise in späten Texten. Ansonsten wird das Apostroph verwendet wie in den späten Abschriften anzestischer Texte der nachgestellte Hochpunkt.
In einigen Wendungen können Substantiv- und Verbform eines Ausdrucks unmittelbar aufeinander folge, dabei kann die erste Form einen Endkonsonanten oder sogar eine unbetonte Endsilbe zugunsten eines Apostroph verlieren. (z.B.: fa‘far das Feuer brennt oder fo‘fos das Licht leuchtet.) Möglicherweise ist aus dieser reduplikativen Form auch der Ausdruck mamar für Mutter entstanden.
Fragen werden als Aussage formuliert, der ein kwi (vor Vokalen kw‘) vorangestellt und mit einem kwe abgeschlossen wird.
Transliteration
Es wird im wesentlichen die vom Statthalter Franz Warasin 7581 vorgeschlagene Schreibweise beibehalten. Abweichend wird statt des Zeichens ‚x‘ die Kombination ‚ks‘ verwendet, was den späten anzestischen Schriften besser gerecht wird. Für den Diphthong, der aus dem englischen Wort ‚eight‘ geläufig ist hatte Warasin die Zeichenfolge ‚eï‘ vorgeschlagen. Hier wird stattdessen ‚ei‘ verwendet und der Diphthong aus dem englischen ‚wife‘ wird die Zeichenfolge ‚ai‘ zugeordnet. Der Diphthong wie im englischen ‚voice‘ folgt dieser Schreibweise, also ‚oi‘ und nicht ‚oy‘, da dieser Laut eher dem Vokal aus dem englischen ‚boot‘ zugeordnet wird, der aber hier mit ‚ou‘ als Längung von ‚u‘ wiedergegeben. Nasalierte Laute werden nicht nach Warasins Vorschlag ‚ang‘ und ‚ong‘ geschrieben sondern ‚ã‘ und ‚õ‘. Bei den gutturalen Lauten wie im Deutschen ‚Küche‘ bleibt die Schreibweise ‚ch‘. Bei dem Laut in ‚Kachel‘ wird ein ‚g‘ vorangestellt, also ‚gch‘ wie es Warasin auch im Anlaut vorgeschlagen hatte. Der stimmlose palatale Plosivlaut mit angehängtem schwachem stimmlosen Vokal wird als Zeichenfolge ‚kh‘ wiedergegeben. Bei dem Zischlaut wie im Deutschen ‚Schall‘ folgen wir Warasins Vorschlag, also ‚š‘. Der Laut ‚f‘ wie in englisch ‚father‘ wird auch als ‚f‘ geschrieben, es sei denn, in der alten Schrift wurde eine Zeichenerweiterung ähnlich des Spiritus verwendet. Dies wird dann als ‚ph‘ wiedergegeben, hat aber keine Folgen für die Aussprache.
Alle weiteren Schreibweisen folgen wie seit Warasin üblich den in Mitteleuropa gebräuchlichen Normen.
Transliteration
Es wird im wesentlichen die vom Statthalter Franz Warasin 7581 vorgeschlagene Schreibweise beibehalten. Abweichend wird statt des Zeichens ‚x‘ die Kombination ‚ks‘ verwendet, was den späten anzestischen Schriften besser gerecht wird. Für den Diphthong, der aus dem englischen Wort ‚eight‘ geläufig ist hatte Warasin die Zeichenfolge ‚eï‘ vorgeschlagen. Hier wird stattdessen ‚ei‘ verwendet und der Diphthong aus dem englischen ‚wife‘ wird die Zeichenfolge ‚ai‘ zugeordnet. Der Diphthong wie im englischen ‚voice‘ folgt dieser Schreibweise, also ‚oi‘ und nicht ‚oy‘, da dieser Laut eher dem Vokal aus dem englischen ‚boot‘ zugeordnet wird, der aber hier mit ‚ou‘ als Längung von ‚u‘ wiedergegeben. Nasalierte Laute werden nicht nach Warasins Vorschlag ‚ang‘ und ‚ong‘ geschrieben sondern ‚ã‘ und ‚õ‘. Bei den gutturalen Lauten wie im Deutschen ‚Küche‘ bleibt die Schreibweise ‚ch‘. Bei dem Laut in ‚Kachel‘ wird ein ‚g‘ vorangestellt, also ‚gch‘ wie es Warasin auch im Anlaut vorgeschlagen hatte. Der stimmlose palatale Plosivlaut mit angehängtem schwachem stimmlosen Vokal wird als Zeichenfolge ‚kh‘ wiedergegeben. Bei dem Zischlaut wie im Deutschen ‚Schall‘ folgen wir Warasins Vorschlag, also ‚š‘. Der Laut ‚f‘ wie in englisch ‚father‘ wird auch als ‚f‘ geschrieben, es sei denn, in der alten Schrift wurde eine Zeichenerweiterung ähnlich des Spiritus verwendet. Dies wird dann als ‚ph‘ wiedergegeben, hat aber keine Folgen für die Aussprache.
Alle weiteren Schreibweisen folgen wie seit Warasin üblich den in Mitteleuropa gebräuchlichen Normen.
Grundwortschatz
Zahlen
0 |
nefa |
1 |
hen |
2 |
tak |
3 |
eid |
4 |
kwat |
5 |
han |
6 |
heks |
7 |
saba |
8 |
not |
9 |
nur |
10 |
hanna |
11 |
ald |
12 |
doš |
-loi |
(Pluralpostfix, nur in einigen festen Ausdrücken erhalten) |
-ma (-na nach ‚n‘, -la nach ‚l‘ und Vokal) vgl. -loi |
(Pluralpostfix) |
(a)gen, selten: egen |
sein (Verbterm) |
Abgeleitete Neubildung: naš‘hermén |
Hexenstern, Hexenzirkel |
an |
Wasser |
an‘gchal |
Meer (Salzwasser) |
apar (Konjunktion) |
zusammengehörend |
ar |
Jahr |
arch (alte Form arkh) |
Leben (biologisch) |
archagen |
Sein, Existenz |
archost |
Tod |
astran |
großes Ereignis, Blitz, Explosion |
dil |
Einfühlung, adj. einfühlsam, Verb: fühlen |
dinaghon |
Kraft (als Prinzip) |
dingar (vermutlich Fremdwort aus einer präsummerischen Sprache) |
Götze (im Sinne von Gottheit; es gibt dafür im Ancest kein korrespondierendes Konzept) |
dom, domma |
du, ihr |
e(n)- |
(Passivpräfix) |
edoum |
Haus, Verb: wohnen |
ehenna |
alle |
eloi |
Erkenntnis, Verb: erkennen Dummheit |
eloi‘etron |
lernen |
etron |
Erfahrung, Verb: erfahren |
etron‘eloi |
erinnern |
fag, fagma |
Baum, Wald; adj. hölzern, stämmig |
far |
Feuer, Verb: brennen |
fos |
Licht, Verbform: sehen |
fout |
Tat, Verb: tun, aufbauen, zeugen |
gchal |
Salz |
gluth |
Bindung, Verbindung, Ergänzung, Verb: kleben |
hafid (alte Form ahafid) |
Vertrauen |
hagh (alt: achagan) |
Buch, Schrift, Textsammlunghat |
hat |
Zustimmung; ja |
hen, henna |
er, sie |
hermén |
Wissen |
ina, |
Präposition: hinein |
krous |
Streit, |
kwi, (kw‘ vor Vokal), kwe (am Ende) |
Frage, Einleitung und Abschluss |
logoi |
Rechnung, Berechnung, Logik |
ma |
Frau |
mamar |
Mutter |
min |
geringe Größe, klein Verb: kürzen, verkleinern |
n‘fout |
Verbrechen,Zerstörung, |
n(‘)-, (alt: ni) |
Präfix zur Verneinung |
naf (Präposition oder Präfix) |
mit, zusammen; als Verb: zusammenhalten |
nafkrous |
Konflikt |
nagh |
Autograph, Manuskript, Verb: schreiben |
naš |
Stern |
naseph |
Eingang, Tür, Tor Verb: hineingehen |
nef |
Ablehnung; nein |
neloi |
Jammern |
nokh (Postposition) |
(zufolge) (Kausalpostposition) |
nokh (Präposition) |
(des) (Possessivpräposition) |
om, omma |
ich, wir |
orgon |
Freude, Verb: sich freuen, jmd. erfreuen |
pijou |
Schlaf |
šel |
Schutz, Verb: schützen, bewahren |
seph |
Weg; Verb: gehen, folgen |
si |
auch |
siph |
Mensch |
siph‘naš, siphloi‘naš |
‚Geschwister des Sterns‘, |
siphma, alte Form: siphloi |
Geschwister, auch mütterliche Verwandschaft |
wig |
Grenze, Verb: begrenzen, abgrenzen |
woll‘pijou |
Traum |
wollof |
Genuss, Verlangen, Wunsch; Verb: genießen, wünschen (auch als Andeutung der Möglichkeit) |